Ein Paar Selfies machen, ein paar Produkte in die Kamera halten – und schon wird man als Influencer berühmt und reich? Weit gefehlt! Influencer werden und Geld verdienen ist harte Arbeit und erfordert viel Durchhaltevermögen. Doch hat man sich einmal einen Namen gemacht, ein passendes Themengebiet gefunden und eine entsprechende Fangemeinde aufgebaut, kann der Beruf als Influencer sowohl sehr erfüllend als auch profitabel sein.
Influencer arbeiten dann regelmäßig mit verschiedenen Werbepartnern zusammen, um als Markenbotschafter deren Produkte und Dienstleistungen zu bewerben. Dies tun sie vorrangig auf ihren eigenen Kanälen, wo sie ihre Inhalte ihrer eigenen Followerschaft präsentieren. Haben Influencer erstmal einen gewissen Wiedererkennungswert erlangt, nutzen Brands sie gerne auch als Werbegesichter auf den eigenen Marketingkanälen und im Rahmen ihrer Influencer Marketing Strategie. Nach Schätzungen haben Influencer im deutschsprachigen Raum in den vergangenen Jahren rund 1 Milliarde Euro pro Geschäftsjahr erwirtschaftet – Tendenz steigend.[1] Es lohnt sich also, genau hinzuschauen: Wie kann man Influencer werden?
Denn auch wenn es mittlerweile allein in Deutschland mehr als 440.000 Influencer gibt (der absolut überwiegende Großteil davon gilt als Nano Influencer, immerhin 7.800 als Macro-Influencer und 640 als prominente Influencer) ist der Markt immer noch nicht übersättigt: Wenn Du den richtigen Themenbereich findest, in dem Du Dich sehr gut auskennst, Dich authentisch präsentierst und mit deinen Followern interagierst könntest auch Du bald als Influencer durchstarten! Welche Tipps Influencer werden erleichtern, verraten wir Dir ganz unten in diesem Artikel!
Du willst schnell Influencer werden? Diese Dinge solltest Du beachten!
Wenn Du erfolgreich Influencer werden willst, solltest Du Dir zunächst bewusst sein: Laut einer Umfrage können nur 4% der weltweiten Influencer von ihrem Job leben.[2] Der überwiegende Teil der Influencer betreibt seine Kanäle nebenbei und erzielt einen netten Zuverdienst zu anderen Einnahmequellen. Das liegt auch daran, dass es sehr lange dauert, bis man eine so hohe Followerzahl erreicht hat, dass Marken ausreichende Summen für eine Influencer Kooperation zahlen. Schnell Influencer werden ist also schwierig – bis es so weit ist brauchst Du viel Durchhaltevermögen!
Hast Du einmal eine treue Fangemeinde aufgebaut und Dir eine möglichst hohe Interaktionsrate erarbeitet, nehmen Marken Dich gerne in ihr Influencer Marketing auf. Du bekommst dann nicht nur Produkte zur Verfügung gestellt oder wirst auf tolle Events und aufregende Pressereisen eingeladen, sondern wirst für Deine Leistungen auch bezahlt. Vergiss aber nicht, dass der Aufwand als Influencer mit dem Posten von Bildern und Videos nicht endet! Neben all den schönen Aspekten steckt auch sehr viel organisatorische, bürokratische und kreative Arbeit hinter dem, was wir als Follower auf den Kanälen von Influencern sehen.
Denn jede Influencer Kooperation will gut organisiert sein. Influencer pflegen meist einen strikten Redaktionsplan und müssen dafür sorgen, dass idealerweise jeden Tag ansprechender Content auf ihren Kanälen online geht. Diesen müssen sie nicht nur planen, sondern auch häufig aufwändig produzieren – und ist der Content einmal gepostet, verbringen Influencer meist mehrere Stunden am Tag damit, mit ihrer Followerschaft zu interagieren und Community Management sowie Community Building zu betreiben. Daneben schreiben Sie Rechnungen, verhandeln über neue Kooperationen und recherchieren nach Themen und Trends auf Social Media.
Neben sehr viel Zeit und Arbeitskraft investieren Influencer zudem viel Geld in ihr Equipment: Kameras, Drohnen, Laptops, Stative, Lichtquellen und natürlich das neueste Smartphone gehören zur Grundausstattung eines Influencers. Je nach Themengebiet geht die Ausstattung noch weit darüber hinaus.
Außerdem ist es wichtig, sich als Influencer an rechtliche Vorgaben zu halten! Wenn Du auf Deinen Kanälen Werbung für andere Unternehmen machen willst, unterliegst Du als Influencer etwa einer Kennzeichnungspflicht. Das bedeutet, dass Du alle Beiträge, die Du im Rahmen einer Markenkooperation veröffentlichst und für die Du entweder finanziell oder mit anderen Gegenleistungen vergütet wirst, als Werbung kennzeichnen musst. Sobald Du als Influencer Geld verdienst musst Du außerdem ein Gewerbe anmelden und Deine Einnahmen im Rahmen Deiner Einkommenssteuererklärung versteuern. In manchen Fällen greift hier die Kleinunternehmerregelung, ab einem gewissen Einkommen musst Du aber auch Umsatzsteuer berechnen – und diese an Dein Finanzamt weiterreichen. Lass Dich hierzu am besten eingehend beraten!
Ganz schön viel zu beachten, oder? Natürlich gibt es auch viele Tools und Apps, die Influencer nutzen, um ihre Arbeit zu erleichtern. Tools wie Trello, Asana und Canva können bei der Redaktionsplanung, sowie bei der Organisation und Erstellung von Content helfen. Apps wie Unfold oder Storyluxe machen die Gestaltung von Story Slides besonders einfach, VSCO und Snapseed erleichtern die Bildbearbeitung. Influencer Netzwerke wie das von medialabel helfen bei der Vermittlung zwischen Werbepartnern und Influencern. Melde Dich gerne bei uns, wenn Du hierzu mehr erfahren möchtest!
Voraussetzungen, um erfolgreich Influencer zu werden: Von kreativen Ideen bis zu viel Durchhaltevermögen
Grundsätzlich kann in Deutschland jeder Influencer werden. Mittlerweile nutzen so viele Menschen mit den verschiedensten Interessen Social Media, dass jede Nische und jedes Themengebiet von mehreren Influencern bespielt werden kann und diese trotzdem eine eigene große Followerschaft aufbauen können. Jedoch braucht es neben der richtigen Idee für einen Kanal einige Charaktereigenschaften, um als Influencer dauerhaft erfolgreich zu sein:
- Kreativität: Um Dich gegen andere Influencer durchzusetzen und ein Alleinstellungsmerkmal zu generieren, das für einen hohen Wiedererkennungswert sorgt, braucht es viel Kreativität – und zwar konstant!
- Durchhaltevermögen: Wie bereits oben erwähnt dauert es, bis Du als Influencer mit Unternehmen zusammenarbeiten geschweige denn von Deiner Arbeit auf Social Media leben kannst. Wer schnell frustriert ist, wird als Influencer keinen Spaß und auch wenig Erfolg haben.
- Authentizität: Social Media-Nutzer haben mittlerweile einen guten Riecher dafür, ob ein Influencer authentisch ist oder sich nur um Geld zu verdienen verstellt. Achte deshalb darauf, dass Du nur Produkte präsentierst, hinter denen Du wirklich stehst, lebe Deine Werte und werde zu Deiner eigenen, individuellen Marke!
- Freude am Kommunizieren: Social Media leben von Interaktion. Nicht ohne Grund wird der Erfolg von Influencern mittlerweile nicht mehr nur in der Followerzahl, sondern häufiger in Form der Interaktionsrate
Wer diese Eigenschaften mitbringt, wird es als Influencer wesentlich leichter haben. Und dann gibt es noch einen ganz wichtigen Punkt: Die Fähigkeit zur Selbstdarstellung! Denn nur, wer sich gerne vor der Kamera präsentiert und als Person zeigt, kann als Influencer erfolgreich sein.
Für den Beruf gilt: Du kannst den Prozess, Influencer oder Content Creator zu werden, natürlich beschleunigen indem Du möglichst aktiv auf Deinen, aber auch auf anderen Kanälen bist, viel mit Deiner Zielgruppe interagierst und Unternehmen eigeninitiativ besonders kreative Kooperation vorschlägst. Wenn Du dabei Unterstützung brauchst, helfen wir von medialabel Dir gerne weiter.
Influencer werden und Geld verdienen – so viel kannst Du als Influencer verdienen
Wir haben vorhin bereits erwähnt, dass nur ein kleiner Bruchteil der deutschen Influencer von diesem Job leben kann. Dennoch kannst Du als Influencer Geld verdienen – und mit dem nötigen Engagement und etwas Glück gehörst auch Du irgendwann zu diesen 4 Prozent!
Wie viel Geld man als Influencer verdienen kann, lässt sich pauschal nicht beantworten. Laut der oben erwähnten Umfrage liegt der durchschnittliche Verdienst eines Influencers bei rund 2.500 € pro Monat. Micro Influencer werden mit bis zu 10.000 Followern manchmal belächelt, verdienen monatlich aber auch immerhin etwa 1.200 €. Mega Influencer mit mehr als 1 Million Followern können auch gut und gerne 15.000 € im Monat verdienen.
Wie Influencer Geld verdienen ist ebenso unterschiedlich. Manche Influencer arbeiten am liebsten als Affiliates: Im Affiliate Marketing werden sie prozentual an durch sie generierten Umsätzen beteiligt, sie erhalten also eine Provision. Ebenso gängig ist aber die Bezahlung nach einem Festpreis, der für eine bestimmte Art der Influencer Kooperation festgelegt wurde. Auch Pay per Click oder Pay per Lead sind übliche Preismodelle im Influencer Marketing – wie der Name sagt wirst Du hier pro Klick auf einen von Dir geteilten Link oder pro Lead, also Kontakt, der durch Deine Inhalte generiert wurde, bezahlt.
Die konkreten Preise werden dabei stets individuell festgelegt und variieren je nach Followerzahl, Reichweite und Interaktionsrate – sowie nach Marketingbudget eines Unternehmens! Die meisten Influencer lassen nämlich mit sich verhandeln, etwa wenn sie ein Unternehmen und dessen Botschaft besonders mögen und es auffällig gut zu ihnen und ihrer Zielgruppe passt. Überleg mal, für welche Marken Du besonders gerne werben würdest – manchmal lohnt es sich, diese proaktiv zu kontaktieren, statt zu warten, bis die richtigen Marken auf Dich zukommen!
Influencer werden: Wie anfangen?
Das klingt alles einleuchtend und Du würdest am liebsten direkt anfangen? Na, dann los! Denn grundsätzlich kann jeder Influencer werden, der die oben genannten Eigenschaften, Zeit und Motivation mitbringt. Wir verraten Dir die einzelnen Schritte auf dem Weg zum Influencer:
- Dein Themengebiet finden! Natürlich könntest Du auch einfach als Personenmarke versuchen, erfolgreich zu werden. Bei der hohen Dichte an Influencern, die es mittlerweile gibt, empfiehlt es sich aber erstmal eine spezielle Nische zu finden, in der Du Dich besonders gut auskennst, und Dir zunächst hier einen Namen zu machen. Wenn Du so startest, kannst Du Deine Themen immer noch nach und nach ausweiten und Deine Fangemeinde auch über den Tellerrand hinaus erweitern.
- Festlegen, welchen Content Du veröffentlichen willst! Auf Social Media suchen Menschen nach Unterhaltung und Information. Idealerweise schaffst Du es, einen guten Mix aus Mehrwert und attraktiven Inhalten zu kreieren, die Deine Follower möglichst lange beschäftigen und mit denen sie gerne interagieren.
- Deinen Namen festlegen! Die Namenswahl sollte gut durchdacht sein. Natürlich kann es Sinn machen, Deinen bürgerlichen Namen zu wählen, vor allem, wenn Du Dich als Personenmarke inszenieren möchtest. Unter Umständen ist es aber sinnvoller, einen Namen mit Bezug zu Deinem speziellen Thema zu wählen. So wissen Nutzer, wenn Sie mit Deinem Profil in Kontakt kommen, direkt, welche Inhalte sie hier erwarten. Natürlich solltest Du außerdem einen Namen wählen, der nicht schon von einem anderen Influencer genutzt wird – auch nicht, wenn er nur ähnlich klingt!
- Die passenden Plattformen auswählen! Nun geht es darum festzulegen, auf welchen Social Media Netzwerken Du als Influencer aktiv werden willst. Aber wie findest Du heraus, welche Plattform die richtige für Dich und Deinen Content ist?
Pinterest, LinkedIn oder Instagram: Influencer werden auf den verschiedensten Plattformen
Um herauszufinden, welche Plattform sich für Dich am besten eignet, solltest Du Dir folgende Fragen stellen: Welche Themen will ich auf meinen Kanälen behandeln? Wer ist die Zielgruppe für diese Themen – und welche Plattformen nutzen Mitglieder dieser Zielgruppe am liebsten? Nutze Studien wie die ARD/ZDF-Onlinestudie[3] dafür, mehr über die Nutzungsgewohnheiten Deiner Zielgruppe zu erfahren. Aus dieser geht etwa hervor, dass Instagram in Deutschland mittlerweile Facebook als meistgenutzte Plattform abgelöst hat – aber auch, dass junge Menschen unter 30 Jahren sehr stark TikTok und Snapchat nutzen. Ist Deine Zielgruppe also jünger als 30, solltest Du auch über diese Netzwerke nachdenken. Willst Du eher ältere, vornehmlich weibliche Nutzer mit einem großen Interesse für Selbstgemachtes, Kochen oder Reisen erreichen, könnte Pinterest die Plattform Deiner Wahl sein. Und geht es in Deinem Content viel um Business, Unternehmensführung oder Finanzen bist Du auf LinkedIn gut aufgehoben.
Grundsätzlich gibt es auf jeder Social Media Plattform Influencer – Du kannst sowohl Pinterest Influencer, LinkedIn Influencer oder Instagram Influencer werden. Welche Plattform die richtige für Dein Themengebiet ist, solltest Du durch eine eingehende Recherche analysieren. Schau auch nach, auch welchen Plattformen die Influencer aktiv sind, denen Du nacheiferst, und welche Plattformen für Unternehmen interessant sind, mit denen Du zukünftig kooperieren könntest.
Aber Vorsicht: Wähle nur so viele verschiedene Plattformen aus, wie Du auch tatsächlich bespielen kannst! Beschränke Dich zunächst lieber auf eine oder zwei Plattformen – wachsen kannst Du immer noch, aber „tote“ Kanäle machen keinen guten Eindruck.
Influencer werden: Tipps für Deinen Start!
Basierend auf diesen Fragen beginnst Du dann, Dir Deine individuelle Influencer Strategie zu erarbeiten. Zu dieser zählt neben Plattform, Name und Content auch eine Posting-Strategie: Wann und wie oft willst Du Inhalte veröffentlichen? Für die meisten sozialen Netzwerke gilt: Viel hilft viel. Dabei solltest Du aber nie belanglosen Content posten, nur um aktiv zu sein – Mehrwert ist das A und O um Deine Fangemeinde nicht zu vergraulen und neue Follower für Dich zu gewinnen!
Achte außerdem stets auf eine hohe Qualität Deiner Inhalte! Das betrifft sowohl Fotos, Videos und Grafiken als auch Deine Texte. Vermeide Tipp- und Rechtschreibfehler – das wirkt unprofessionell und lieblos. Eine einheitliche Bildsprache und Tonalität sorgen für einen erhöhten Wiederkennungswert, was wichtig ist, um zwischen den diversen Inhalten, mit denen Deine Follower auf Social Media konfrontiert werden, herauszustechen.
Besonders auf Social Media ist es wichtig, Dich stets über neue Entwicklungen, Plattformen und Trends auf dem Laufenden zu halten. Scheue Dich nicht, Neues auszuprobieren. Nicht jedes Reel wird gut ankommen und viral gehen – aber wer es nicht probiert, hat von vornherein keine Chance!
Und unser wichtigster Tipp für Influencer zum Abschluss: Nimm Dir stets ausreichend Zeit für Dein Community Management! Die Pflege Deiner Followerschaft ist eine Deiner wichtigsten Aufgaben neben der Content Creation und der Ausarbeitung von Kooperationen – denn ohne aktive Follower und eine gute Beziehung zu diesen kannst Du als Influencer keinen Erfolg haben.
Du hast noch Fragen zum Thema Influencer werden, wie anfangen? Zögere nicht, uns zu kontaktieren!
[1] Quelle: https://gruenderplattform.de/geschaeftsideen/influencerin-werden, zuletzt aufgerufen am 14.11.2023
[2] Quelle: https://www.businessinsider.de/wirtschaft/umfrage-zeigt-wie-viel-influencer-verdienen-nur-4-prozent-koennen-von-ihren-accounts-leben, zuletzt aufgerufen am 14.11.2023
[3] Quelle: https://www.ard-zdf-onlinestudie.de/, zuletzt aufgerufen am 14.11.2023.
FAQ
1. Wie kann ich Influencer werden?
Um Influencer zu werden, solltest Du zunächst überlegen, für welches Thema Du besonders brennst oder womit Du Dich besonders gut auskennst. Dann überlegst Du, auf welchen Kanälen Du Deine Zielgruppe besonders gut erreichen kannst – und mit welchem Content. Anschließend erstellst Du Dir Social Media-Profile mit einem geeigneten Profilnamen und legst los!
2. Welche Eigenschaften brauche ich, wenn ich Influencer werden möchte?
Die wichtigsten Eigenschaften eines Influencers sind Kreativität, Durchhaltevermögen, Authentizität und Freude am Kommunizieren. Auch Gründlichkeit und Sorgfalt sind essenzielle Eigenschaften von Influencern – sowie natürlich eine Lust an der Inszenierung der eigenen Person, denn Influencer stehen als Personenmarken stets im Zentrum ihrer Inhalte.
3. Muss ich ein Gewerbe anmelden, wenn ich Influencer werden will?
Ja. Wenn Du als Influencer in Deutschland Geld verdienst, musst Du ein Gewerbe anmelden. Dies gilt ab dem Zeitpunkt, ab dem eine Gewinnabsicht erkennbar ist.
4. Wie kann ich Geld als Influencer verdienen?
Als Influencer kannst Du Geld durch Kooperationen mit Unternehmen verdienen. Du dienst hier als Markenbotschafter, empfiehlst Produkte oder Dienstleistungen und wirst dafür entweder mit einem vorab vereinbarten Betrag entlohnt – oder als Affiliate auf Provisionsbasis an den durch Dich erwirtschafteten Umsätzen beteiligt.